Auf dem Weg treffe ich auf den Radfahrer Alex (ca. 40). Er ist gerade auf dem Weg nach Hause und so fahren wir über eine Stunde zusammen. Er sagt mir viel über die Gegend und ihrer Geschichte. Auch zu Erfurts Renovationen nach der Wiedervereinigung: angeblich wurde sie vor allem durch Mafiagelder wiederaufgebaut. Das kleinere Übel wurde von der Stadt aber verständlicherweise akzeptiert – die Alternative wäre gewesen, die Häuser der Altstadt verfallen zu lassen und sie dann abzureißen. Inzwischen sind die Italiener aber wieder fortgezogen – nach St. Petersburg!

Was mir heute auch noch auffällt, ist der Weinanbau, der hier ausgiebig betrieben wird. Thüringen verlasse ich auf meinem Weg und komme ins Bundesland Sachsen-Anhalt. Eine Unterkunft finde ich wie meist spontan, nämlich in einem Ausflugslokal. Das Hochwasser hat hier großen Schaden angerichtet. Versicherungen gegen Wasserschäden gibt es hier direkt an der Saar nicht, dafür zahlen aber das Land und die Stadt. Bis jetzt ist allerdings noch lang nicht der ganze Schaden beglichen und man hofft auf weitere Unterstützung.