Tag 26 - Flotter Dreier im Bett

DO, 25. Juli 2013 – Flotter Dreier im Bett

Klaipėda (Memel)

Mein Plan für heute ist es, frühzeitig loszufahren, um über die Grenze nach Lettland zu fahren. Also drei Landesgrenzen innerhalb von drei Tagen zu überschreiten. Daraus wird aber nichts. Denn nachts um 4 Uhr wache ich auf. Nicht, weil die Mitbewohner im 6-Bett-Zimmer so spät vom Ausgang zurückkommen. Nein, sie kamen schon früher, haben sich kurz leise unterhalten und ich bin dann gleich wieder eingeschlafen. Ich wache auf, weil der Rollrost unter mir nachgiebt. Mit ihm falle ich vom oberen Teil des Stockbettes von der Kopfseite her nach unten. Die Schuld liegt definitiv nicht bei mir. Weder habe ich am Bett rumgerüttelt noch bin ich darauf rumgehüpft. Das zweite Problem ist, aus dem Bett auszusteigen, denn der Bettbezug hat meine Füße umschlungen und es ist schwer, sich in dieser Lage daraus zu befreien. Bei diesen Versuchen  fallen noch weitere Latten nach unten. Die beiden Mitbewohner unter mir, die ebenfalls mit dem Kopf zur Wand gelegen sind, trifft es erstaunlicherweise kaum – nur einer der beiden hat am Hinterkopf eine leichte Wunde. Danach mache ich es mir auf dem Zimmerboden gemütlich, die beiden Jungs auf den Sofas des Aufenthaltraumes. Es kostet mich ein wenig Zeit, wieder Schlaf zu finden. Zudem habe ich nach den letzten sehr windigen, kalten und feuchten Tagen kaum Lust, weiterzufahren. Somit entschließe ich mich dazu, heute Schlaf nachzuholen und – für mich ungewöhnlich – einen Zeitplan für die restliche Strecke über Lettland und Estland nach St. Petersburg zu erstellen. Der Besitzer des Hostels befestigt übrigens jede Latte beidseitig am Gestell.

Schlafplatz 1 (Bett) und 2 (Boden)