Tag 16 - Viel zu spät und klatschnass in Bremerhaven

SO, 16. Juli 2017 – Viel zu spät und klatschnass in Bremerhaven

Rastede – Bremerhaven

 

Als ich es mir in der Bäckerei/ Café gemütlich mache, fängt es an zu nieseln. Schließlich bleibe ich dort gute zwei Stunden. Danach nieselt es immer noch und ich esse in einem Restaurant indisch. Eigentlich habe ich mich schon damit abgefunden, aufgrund des Wetters hier zu bleiben, entscheide mich um 14 Uhr aber spontan dazu, weiter durchs Moorgebiet zu fahren, um endlich mindestens Bremerhaven zu erreichen. Gestern früh wurde mir bei der Abfahrt gesagt, es seien dorthin noch 80 km, bei der abendlichen Ankunft waren es immer noch gleich viel. Da ist wohl etwas schief gelaufen.

 

 

 

Das Wetter ist bewölkt, aber es regnet nicht. Bis kurz vor der Überfahrt mit der Fähre. Kurz danach fängt es richtig an, es regnet heftig. Ich werde klatschnass, will aber am Damm auf keinen Fall anhalten. Kalt ist es zum Glück nicht. Dafür weiß ich für etwa fünf Kilometer nicht mehr wo ich bin und befürchte lange Zeit, an einem Damm ins Landesinnere zu fahren. Ändern kann ich an der Situation aber nichts und fahre einfach weiter...

 

 

 

Zum Glück war ich auf dem richtigen Weg und bei der Ankunft in Bremerhaven tröpfelt es nur noch leicht, es hört sogar ganz auf. Jetzt ist klar, dass ich heute sicher nicht weiterfahren werde. Die Suche nach einem Hostel ist nicht schwer. Dort merke ich, dass der Regen erfolgreich war und durch die kleinsten Rillen in mein Gepäck eingedrungen ist.  Im Hostel habe ich Glück: ich bin der einzige in einem 8er-Zimmer, kann neben meinem Bett also auch die Tische, Kleiderhänger und das Bad intensiv nutzen. Denn wie bei jeder Tour wasche ich manchmal nicht nur meine Wäsche, sondern auch die Taschen. Beim Ausräumen und Putzen entferne ich so Dreck, vor allem Sand, Insekten usw. Wenigstens das ist mir gegönnt bei zwei Tagen Verspätung.

 

Übrigens: Falls ihr mal solch eine Tour machen solltet, fragt besser bei einem katholischen Pfarrer nach einer Übernachtung. Die müssen nämlich nicht erst bei ihrer Partnerin nachfragen, ob das in Ordnung ist. Dies habe ich so erlebt bei protestantischen und orthodoxen Pfarrern. Das Zölibat ist für Radler und Wanderer also deutlich von Vorteil.

Bei den regionalen Dialekten kann ich keine großen Unterschiede erkennen.

 

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 22 Jul 2017 20:38:45