Tag 15 - Verregnete Fahrt nach Köln

Tag 15 – FR, 13. Juli 2012: Verregnete Fahrt nach Köln

Trechtingshausen – Koblenz – Bonn – Köln

 

Frühstart durch Kälte und Regen

Heute starte ich meine Tour extrem früh – um 6 Uhr! Ich hoffe, somit Köln noch vor Sonnenuntergang zu erreichen. Ich strample durchs Mittelrheintal, wo der Rhein viel schmäler ist als zuvor. Hinter jeder Kurve gibt es hier etwas Neues zu entdecken, insgesamt fahre ich an über 40 Burgen und der Loreley vorbei. Durch das regnerische Wetter kann ich die wunderschöne Strecke zwar nicht wirklich genießen, dafür werde ich von Touristenströmen verschont.

In Koblenz mündet die Mosel in den Rhein und der letzte Flussabschnitt, der Niederrhein, beginnt. Laut einem Hinweisschild sind es noch ziemlich genau 100 km bis Köln. Das soll kein Problem für mich sein, wir haben gerade mal 9 Uhr! Ich mache eine kurze Pause, stelle mich zum Schutz vor dem Regen unter den überdachten Eingang eines Hauses. Jetzt erst fällt mir auf, wie mich die Mischung zwischen dauerhafter Bewegung und Sportkleidung trotz Regen und unsommerlichen Temperaturen warm gehalten hat. Denn nach 15 Minuten wird es recht frisch und ich mache mich deshalb gleich wieder auf den Weg. 

 

Spritztour nach Köln

Das letzte Schild mit der Entfernungsangabe nach Köln liegt 32 Kilometer vor der Stadt. Danach gibt es keine Information mehr zur Streckenlänge! Eigentlich kümmert mich so was nicht besonders. Da mir das Wetter aber wieder mal nicht freundlich gesinnt ist, wäre es aber eine willkommene Hilfe, sogar ein Ansporn. Die Streckenführung direkt vor Köln bis zur Stadtgrenze ist alles andere als eindeutig. Leider befahre ich den Wanderweg, der durch den Regen sehr nass und durch das an den Rändern hereinhängende Grünzeug schwer zu befahren ist. Als regenerprobter Radler bin ich es inzwischen gewohnt, dass meine Sandalen klatschnass sind und ich aus Spaß an den Spritzern absichtlich durch große Pfützen fahre. Das macht Spaß und nasser können meine Schuhe ja ohnehin nicht werden. Hier kommt aber eine weitere Disziplin hinzu: versuchen, nicht auszurutschen und in den Schlamm zu fallen.

 

In Köln komme ich gegen 17:30 an und bin erneut eine Strecke gefahren, für die ich gut zwei Tage eingeplant hatte. Wir hatten vereinbart, dass ich Hartmut vom Festnetz (Festnetz) eines Pfarrers aus anrufe, bei dem er mal untergekommen ist. Damit sollte ich ihm beweisen, dass ich die Strecke hierher geschafft habe, denn das hat er für unmöglich gehalten, vor allem aufgrund meines Gepäcks. Ehrlich gesagt habe ich selbst ein bisschen daran gezweifelt, da ich erst im gestrigen Gespräch mit den Herren gemerkt habe, dass die Distanz doch etwas länger ist als ich mir es vorgestellt habe. Aber ich wollte es trotz der Länge von gut 170 Kilometern und dem miesen Wetter probieren. Wieso denn auch nicht? Bei meiner Radtour nach Jerusalem bin ich an einem Tag ja auch über 200 Kilometer von Bulgarien über Griechenland in die Türkei gefahren. Und da habe ich aufgrund des Regenwetters erst gegen 12 Uhr mein Zelt zusammengepackt und mich auf den Weg gemacht. Dagegen war das heute eigentlich eine Spazierfahrt. Ich rufe dann mit meinem Handy an. Allerdings ist Hartmut heute gar nicht zu erreichen, da er auf Wanderung ist. Dafür richte ich Friedel aus, dass ich gut und heil angekommen bin. Er freut sich und wünscht mir auf der weiteren Strecke viel Glück.

 

Grüße ausrichten beim Pfarrer

Und ich erfülle Hartmut den Wunsch, dem Pfarrer Matthias Schnegg von Sankt Maria in Lyskirchen einen Gruß auszurichten. Allerdings habe ich auch ein wenig den Hintergedanken, hier ebenfalls unterzukommen. Denn ich habe keine Lust, nach der langen Strecke noch weiterzufahren. In einer Großstadt unterzukommen, ist nicht immer einfach, wenn man – wie bisher erfolgreich praktiziert – nichts bezahlen will. Als ich klingle, macht der erfahren und bodenständig wirkende Pfarrer die Tür auf. Ich richte ihm die Grüße von Hartmut aus, welcher wohl schon öfter hier übernachtet hat. Er sieht mir wohl an, dass ich ebenfalls eine Unterkunft suche. Wahrscheinlich denkt er sich, dass ich wohl einen guten Grund habe, bei ihm vorbeizuschauen. Vor allem, weil ich ihm gesagt habe, dass ich auf der Rheintour an die Nordsee unterwegs bin. Und es ist schon kurz vor 18 Uhr. So lädt er mich ein, bei ihm zu übernachten. Anfangs begnüge ich mich noch mit der Abstellkammer im Garten, nehme nach dem dritten Angebot dann aber doch ein Zimmer im Inneren des Hauses an. Sogar mit Dusche! Da Pfarrer Schnegg gleich privaten Besuch erwartet, lege ich nur kurz meine Sachen ab, dusche und gehe dann zum Essen in die Altstadt. Da ich in Köln 1999/ 2000 während meiner Zeit als Zivildienstleistender gelebt habe, habe ich kein schlechtes Gewissen, mich mit dem Erkunden der Stadt zurückzuhalten. Außerdem bin ich von der langen Tour müde. So kehre ich wie vereinbart gegen 23 Uhr zurück in das Pfarrhaus und lege mich schlafen.

 

 

Tipps für andere Reisende:

-      Vierseenblick bei Boppard

-      Brücke von Remagen: bedeutend für die Invasion der Alliierten im 2. Weltkrieg

       -      Bonn: sehr schön, eine der ältesten Städte Deutschlands und alte Hauptstadt der BRD

 

Trechtingshausen, Campingplatz Marienort
Trechtingshausen, Campingplatz Marienort
Bacharach
Bacharach
Loreley
Loreley
Sankt Goarshausen & Burg Katz
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Fahrt auf dem Fussgaengerweg
Fahrt auf dem Fussgängerweg
Koblenz, Festung Ehrenbreitstein
Koblenz, Festung Ehrenbreitstein
Koblenz
Koblenz
Koblenz, Umwege aufgrund von Baustellen
Koblenz, Umwege aufgrund von Baustellen
KKW Muelheim-Kaerlich
KKW Mülheim-Kärlich
Andernach
Andernach
parallel verlaufender Verkehr
parallel verlaufender Verkehr
Brohl-Luetzing
Brohl-Lützing
Bruecke von Remagen
Brücke von Remagen
Remagen
Remagen
Remagen, Apollinariskirche
Remagen, Apollinariskirche
Rhein
Rhein
Burgruine Drachenfels
Burgruine Drachenfels
Bonn
Bonn
Radweg nach Koeln
Radweg nach Köln
Wesseling
Wesseling
Koeln-Weiss, Faehre
Köln-Weiss, Fähre
Blick auf Koeln
Blick auf Köln
Unterkunft
Unterkunft
Koeln, Altstadt-Sued
Köln, Altstadt-Süd
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