Tag 54 – Entwicklungshilfe à la Allgäu

DO, 24.Mai 2007 – Entwicklungshilfe à la Allgäu

Antakya

Bis zum Mittag arbeite ich mit Sedat für die Einrichtung: Die Speicher werden ausgeräumt, Matratzen und Kissen gelüftet...

 

Aufräumen
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Mein momentanes Domizil
mein momentanes Domizil
Moschee nebenan
Moschee nebenan
 

 

Gegen 16 Uhr treffen Andreas und Gilbert vom Projekt “Allgäu–Orient-Rallye 2007” ein (www.allgaeu-orient.de, www.spiegel.de, www.augsburger-allgemeine.de). Sie sind Teil des Viererteams “The rockin deserts” neben 27 anderen Teams (insgesamt ca. 160 Teilnehmer in 84 Autos). Gestartet sind sie in Oberstaufen und haben als Ziel Amman (Jordanien). Die Autos sind alle alt (Bedingung: mindestens 20 Jahre alt bzw. Maximalwert von 2.000 €) und werden hier zu einem guten Zweck – dem Bau einer Käserei – verkauft. Darüber sind nicht nur die Teilnehmer, sondern sogar das jordanische Königshaus begeistert. Denn anscheinend können die jordanischen Bauern oft nichts mit der Kuhmilch anfangen, eine Weiterverwertung ist ihnen unbekannt. Also eine wirtschaftliche und kulturelle Hilfe.


Preis für das schnellste Team: ein Kamel. Das kann man aber nicht mit nach Deutschland nehmen, sondern muss es vor Ort lassen wegen der Zollbestimmungen. Besuchen darf man es aber jederzeit.
Die Idee, an der Tour teilzunehmen, entstand übrigens bei ein paar Bier im Freiburger Elpi.

Die Autoroute der Jungs scheint anstrengender zu sein als meine Radtour, da ihr Zeitplan recht gestrafft ist. Immerhin erzeugt das Konditionen für neue Wortschöpfungen wie den “6-Laender-Dreck”, den man unter den Fingern hat, wenn man drei Tage pausenlos durch Osteuropa rasen muss und froh ist, wenn man den eigenen Gestank nicht lange den anderen in der Tanke Wartenden antun muss.

Abends geht es aus mit den Jungs der Autotour - inzwischen sind auch Sebastian und Klaus vom Team dazugekommen. Die Suche nach einer Kneipe oder einem Restaurant, in dem auch Bier erhältlich ist, gestaltet sich nicht ganz einfach. Fündig werden wir trotzdem. Um kurz vor 12 ist dort aber Schluss und wir müssen uns nach einer neuen Bleibe umschauen. Da das Ausgehviertel weit weg ist, bleiben wir vor Ort und lassen uns durch reichlich Informanten in die nächste “Kneipe” leiten, wo wir 25 "Poflatek" (?) für vier Bier und aufgezwungenes Knabberzeug liegen lassen.

Schließlich erhalte ich noch einen praktischen Tipp, wie man sich Gespräche vom Hals hält: Sich einfach als Liechtensteiner ausgeben. Diese Nationalität kennt nämlich niemand und es wird auch nicht viel nachgefragt. Außerdem kann man sich die Geschichten darüber ersparen, wo in Deutschland der Gesprächspartner wie viele Bekannte und Verwandte hat.

Der Rückweg ist einigermaßen kompliziert. Allerdings nicht wegen dem Bier, sondern aufgrund der sehr verwinkelten Gassen. Die Rallyefahrer aber sind erfahrene Pfadfinder und orientieren sich erfolgreich an den umherstreunenden Katzen, die schon beim Hinweg hier waren.

Ein Tipp für die Türkei allgemein: Die Biertrinker unter euch werden in ländlicheren Gebieten am besten fündig bei Kiosken oder Supermärkten, die das Schild “Efes” (de.wikipedia.org/wiki/Efes_Pilsen) vor dem Eingang hängen haben. In Großstädten gibt es keine Probleme. Wenn ihr auf Bundesstrassen oder Autobahnen unterwegs seid, müsst ihr aber ganz verzichten: Hier herrschen Verhältnisse wie in Waadt/ Vaud: Kein Bier oder sonstige alkoholische Getränke an den Tankstellen!

 

Tourenauto Allgaeu-Orient
Tourenauto Allgäu-Orient
Klaus, Sebastian, ich, Andreas, Gilbert
Klaus, Sebastian, ich, Andreas, Gilbert
   
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 15 Feb 2016 07:29:51

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