Tag 57 - Sonntagsausflug zum Mose-Baum

SO, 27.Mai 2007 - Sonntagsausflug zum Mose-Baum


Antakya

Um 15 Uhr starten wir einen Ausflug:
Erst fahren wir mit dem Auto ein Stück Richtung Südwesten, dann beginnt der Weg zu Fuß über einige Dörfer und durch eine wunderschöne grüne Landschaft die Berge hinunter.
Vorbei am Musa Dagh, dem 1355 Meter hohen Moseberg, kommen wir gegen 18:30 endlich an unserem Zielort an, dem Baum Mose (Hz. Musa ağacı) in Hidirbey. Mose soll hier einen Stab in die Erde gesetzt haben und als er nach einer Reise zurückkam, war daraus ein Baum gewachsen. Und was für einer: Er hat einen Durchmesser von bis zu 7,5 m, einen Umfang von 20 m. Und innen hat er einen ausreichenden Umfang (5,4 m), um eine geräumige Theke darin zu installieren.

 

Blick in die Ferne
Blick in die Ferne
Unten Kirche, oben Moschee
unten Kirche, oben Moschee
... ein nicht ganz leichter Weg
.ein nicht ganz leichter Weg
Unterwegs
unterwegs
Im Baum Mose
im Baum Mose
Mit Barbara vor dem Baum Mose
mit Barbara vor dem Baum Mose
   

 

Weiter geht es mit dem Auto: Wir fahren durch das Dorf Vakifli; hier komme ich wieder mit der Geschichte der Armenier in Verbindung. Es ist nämlich das einzige noch in der Türkei erhaltene und nur von Armeniern bewohnte Dorf. Es wurde wohl “vergessen” bzw. die Anwohner haben sich alle dazu entschieden, nicht wie die meisten anderen Armenier (während der Pogrome um 1915) zu fliehen, sondern vor Ort zu bleiben. Heute lebt man problemlos mit den türkischen Nachbardörfern zusammen, es gibt keine Streitigkeiten.

In Vakifli selbst gibt es keine Kirche: Der erste Bau wurde wegen der Vertreibungen nie fertig gestellt, der zweite kam nur bis zum Unterbau, auf den man dann eine Moschee gesetzt hat.

Eines beschäftigt die Türkei momentan sehr: Frankreich will die Leugnung des Völkermordes an den Armeniern (im Osmanischen Reich, v.a 1915-1918 mit ca. 1,5 Millionen Opfern) unter Strafe stellen. Dies wird in der türkischen Regierung (z.T.) als Demütigung und Ablehnung der türkischen Mitgliedschaft in der EU interpretiert. Tatsächlich kritisieren auch Vertreter der armenischen Kirche, Armenien selbst und eben Vakifli das Gesetzesvorhaben, da es der langsamen Annäherung (zwischen der Türkei und den Armeniern) und ihren Interessen schaden könne. (www.migrationsrecht.net/nachrichten-wirtschaft-arbeit-und-soziales/706-armenier-gesetz-voelkermord-frankreich-tuerkei-boykott.html)

Weiter geht die Fahrt zum nächsten Zielort: Samandağ , wo wir in einem Restaurant am Strand verdient essen gehen.
Um 22 Uhr sind wir wieder zurück in Antakya.

 

Vakifli
Vakifli
Dreimal im Kreis herum, bitte!
Dreimal im Kreis herum, bitte!
In Samanda
in Samanda
Antakya
Antakya
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 15 Feb 2016 07:31:28

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